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„Get into trouble, good trouble.“ – Robert Menasse im Einhard-Gymnasium

Vergangene Veranstaltung!

  • Format: Vorträge
  • Termin: 19. November 2018
  • Uhrzeit: 10 Uhr
  • Ort: Einhard Gymnasium - Robert-Schuman-Str. 4 (Burtscheid)

„Da läuft ein Schwein!
David de Vriend sah es, als er ein Fenster des Wohnzimmers öffnete,
um noch ein letztes Mal den Blick über den Platz schweifen zu lassen.“

(Robert Menasse, Die Hauptstadt. Roman, Frankfurt 2017, Prolog, S.9)

Ja, es passiert etwas!
Im Roman,
in der Welt,
in der Aula des Einhard-Gymnasiums
beim Gespräch mit dem diesjährigen Literaturpreisträger der Stadt Aachen!

 

Robert Menasse stellt sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler.

Rückblick auf die Veranstaltung

 

Vom Leben und Lesen in und für Europa – ein Roman zum Reisen: Robert Menasses “Die Hauptstadt”

Dass der berühmte und begehrte Preisträger Robert Menasse mit uns am Einhard-Gymnasium in ein Gespräch eintreten würde, versetzte uns in besondere Hochspannung. Hochkarätig seine Texte, vor allem aber unberechenbar seine Streitlust und Streitkunst in Interviews zu politisch-philosophischen Fragen auf allen medialen Kanälen. Menasse sucht als Essayist die europäische Bühne, kritisiert Demokratiedefizite und erklärt Demokratieleistungen. Er erregte direkt vor unserem Treffen am 10.11.2018 durch die Ausrufung der Europäischen Räterepublik auf 300 Theaterbühnen Europas mit 30.000 Teilnehmenden große politische Aufmerksamkeit. Ganz Aachen sprach von Menasses “Aachener Rede” bei der Preisverleihung des Walter-Hasenclever-Literaturpreises am Sonntag, dem 18.11.2018, über seine Anklage, dass wir unsere “europäischen Werte” zum “Preis” von Rüstungsindustrie-Arbeitsplätzen aufgegeben hätten.

Mit unserem Motto “Get into trouble, good trouble” trafen wir am Montag, dem 19.11.2018 bei unserem Zusammensein in der Aula des Einhard-Gymnasiums vor 500 Schüler*innen sowie zahlreichen Gästen sein Gewissen. Gleich zu Beginn kritisierte er den Europäischen Rat als sich abschottende “Wagenburg” auf ihren EU-Gipfeln und beschwor die Stadt Brüssel mit 19 Bürgermeistern als Region, als Klein-Europa der Vielfalt. So wurde der dialektische Widerspruch zwischen Kritik und konstruktiver Kunst leitend für die Veranstaltung, souverän moderiert von Charlotte Rothe und Julia Jacoby. Zum ersten Mal waren die “Einhard-Symphoniker” unter der Leitung von Frau Heuschen beteiligt. Die “Ode an die Freude” ging über in Kakophonie, denn der erste Satz des Romans lautet: “Da läuft ein Schwein!”, welches scheinbare Ordnung in produktiv-kritischen “trouble” verwandelt. Vier Figuren hinter den Fassaden der Europa-Gebäude wurden als Romangestalten in den Blick genommen: Leon Elsbroek gab Martin Susman seine Stimme, Rebecca Richter Fenia Xenopoulou, Vincent Simons David de Friend und Caspar Krones Alois Erhart. Künstlerische Portraits von Franziska Görres und Photos von Hannah Reiners stellten Steven Wilden und Andreas Wessing zu einer Präsentation zusammen. Neben der Visualisierung des Lebens und Arbeitens für die europäische Sache in Brüssel vertiefte der musikalische Beitrag von Felicia Lehmann, unterstützt von Frau Heuschen, die Frage, wie wir auf der Bewusstseins-Basis der Verletzungen von Menschenwürde in Kriegen eine Kraft für die Zukunft gewinnen. Immer wieder schiebt sich vor unser Auge die oberflächliche Egomanie der Bürokraten und Technokraten, die nur an sich selbst denken: Dies führte uns der Literaturkurs aus der Q1  unter der Leitung von Herrn Herold vor Augen und griff damit die satirische Seite Menasses auf. Gerade aber die Klasse 5a von Frau Trutnau konnte in einer Unterrichtsreihe mit dem Leistungskurs 2 der Q2 ein Gegenmodell erarbeiten, das die Figur Alois Erhart aus seiner Kindheitserinnerung gewinnt: das Ballbeispiel mit den Regeln “Sei verlässlich” und “Nie wieder Ballverlust, Verlust des europäischen Wertballs!” Menasse, Sohn eines österreichischen Nationalspielers, nahm den Ball an, hielt ihn fest, spielte mit.

Schließlich sprachen wir auf einer Ebene: Vincent passte Menasse seine These zu: “Romane lesen, das ist schön und gut – aber das Leben ist das Wichtigste, das freie Reisen in Europa, z.B. mit dem freien Interrail-Ticket für 18-Jährige.” Menasse parierte, passte zurück: “Du hast recht – aber nütze doch die Zeit zwischen den Stationen zum Lesen von Romanen im Zug.” Das Zusammenspiel in der Aula lief so gut, dass Menasse dem WDR-Team resümierend berichtete: “Ich war berührt und beeindruckt, das war der Beweis, dass man jüngeren Menschen Europa nicht mit komplizierten Begriffen erklären muss, sie leben es und werden es sich nicht mehr nehmen lassen.” Und so übergab der Preisträger selbst Preise an die Schüler*innen, die bei einem Essay-Wettbewerb zur im Roman benannten EU-Skulptur “Der Traum Europa” tolle Texte schrieben, gemeinsam mit der Bürgermeisterin Frau Hilde Scheidt und unserem Sponsor Martin Schwoll, Buchhandlung Backhaus:  Zeinab Yacouba, Sofia Sokolov, Enisa Begic, Franziska Görres, Ava Moayeri und Julia Jacobi.

Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten, auch die “active audience!”

(Ein Beitrag von Maria Behre)

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