Im Schatten der Wende
rezensiert
von:
Gerade sah Polizist Tobias Falck sein Lebensziel noch im Dienst an Volk und Sozialismus, doch seine liebgewonnenen Überzeugungen geraten durch einen verdeckten Einsatz gegen Ende der DDR im Austeiger- und Ausreiser Milieu ins Wanken.
November 1989: die Mauer ist gefallen und alles sortiert sich neu – auch der Kriminaldauerdienst ist jetzt mit ganz neuartigen Verbrechen –Drogenhandel, Prostitution, Mord auf offener Strasse- konfrontiert, die mit den sonstigen Veränderungen aus dem Westen herüberschwappen.
Frank Goldammer hat sich bereits mit seiner 50er Jahre-Krimireihe um den ermittelnden Max Heller einen Namen gemacht und auch hier gelingt ihm, Zeitgeschichte, ins Persönliche runtergebrochen, sehr authentisch und spannend zu erzählen. Im Vordergrund standen für mich hier nicht so sehr der Kriminalfall, sondern die Einblicke in ein mir ganz fremdes Land und Denken, seine Subkulturen und die Veränderungsprozesse, die die Wendezeit sowohl der gesellschaftlichen Struktur als auch den einzelnen Menschen gebracht hat.
