Auerhaus
Die Geschichte ist eine von Jugend und Aufbruch. Erzählt wird sie von Höppner „Hühnerknecht“ und irgendwie dreht sich alles um Frieder, seinen besten Freund.
Die beiden stehen kurz vor dem Abitur in irgendeinem Kaff bei Stuttgart, Mitte der achtziger Jahre.
Frieder ist ein hochintelligenter, aber melancholischer Jugendlicher und eines Tages begeht er einen Selbstmordversuch.
Um ihn von weiteren Versuchen abzuhalten, aber auch aus sehr individuellen Gründen, ziehen Höppner, seine Freundin Vera, Pauline und Frieder in ein leerstehendes Haus in der Mitte des Dorfes und erleben den „letzten unbeschwerten Sommer ihres Lebens“.
Hier führen sie ein „richtiges“ Leben. Nicht wie andere Abiturienten, die laut Höppner auf die Frage „Wozu lebst du eigentlich?“ geantwortet hätten: „Das kommt nicht dran, das müssen wir nicht wissen.“
Vor allem aber wollen die Vier ihr Leben nicht abheften im Ordner mit der Aufschrift „Birth-School-Work-Death“.
Diese und viele andere Sätze, die so beiläufig, ja geradezu lakonisch daherkommen und doch eine unglaubliche Tiefe offenbaren, machen das Buch so lesenswert.
Und gerade weil die Geschichte mit so wenigen wohl gesetzten Worten auskommt, fehlt hier der erhobene Zeigefinger gänzlich, dem wir in so vielen anderen Coming-of-Age Büchern begegnen.
Der Sprachakrobat Bov Bjerg hat mit Auerhaus einen brillant amüsanten, tiefsinnigen Roman geschaffen, der für alle Altersklassen geeignet ist.
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