Ein klarer Tag
Dieser Roman scheint auf den ersten Blick aus der Zeit gefallen zu sein und doch gibt es Themen, die das menschliche Miteinander betreffen und uns heute genauso bewegen wie die Menschen um 1845. Ivar ist der letzte Bewohner einer abgelegenen und kargen Insel vor Schottland. Seine Familie ist schon vor mehr als 20 Jahren auf das Festland gezogen, um dort ein halbwegs abgesichertes Leben zu führen. So lebt Ivar gemeinsam mit einer blinden Kuh, einigen Hühnern und Schafen von dem, was die Natur und die Tiere ihm geben. Bis vor einigen Jahren erschien regelmäßig ein Verwalter, um Pachtzinsen einzutreiben. Eines Tages findet Ivar am Strand einen schwerverletzten Mann. John ist Presbyterianer, der sich von der offiziellen Kirche getrennt hat, um sich gemeinsam mit seiner Frau der neuen Freikirche anzuschließen. Aus einer finanziellen Bedrängnis heraus hat er den Auftrag angenommen, Ivar von der Insel zu holen. Der Besitzer möchte stattdessen dort eine lukrative Schafszucht etablieren. Obwohl sich die beiden Männer zunächst sprachlich kaum verständigen können, nähern sie sich in ihrer gemeinsamen Einsamkeit einander an. Ivar pflegt John gesund, während dieser seinen eigentlichen Auftrag zunehmend verdrängt. Doch beide haben voreinander Geheimnisse, die diese zarte Freundschaft schwer erschüttern werden. Ein leises, bewegendes Buch über Einsamkeit und menschliche Beziehungen !